Herzlich Willkommen online in Mannheim!
Mitte Januar bewahrheitete sich die Vorahnung. Der Kongress der Deutschen Lions 2021 in Mannheim wird Ende Mai nun nur online stattfinden.
Die endgültige Entscheidung fiel Mitte Januar. Gemeinsam mit dem Govenorratsvorsitzenden Wolfgang Tiersch, dem Lions Sekretariat in Wiesbaden, dem Distriktgovenor 111 SN Werner H. Schwenk und der Vorsitzenden des Durchführungsvereins KDL 2021, Elke Schäfer, wurde entschieden, dass der KDL in Mannheim (27. bis 30. Mai) nun endgültig nur online stattfinden wird. Damit ereilt das Organisationsteam das gleiche Schicksal wie die Lionsfreunde in Bremen vor einem Jahr. Auch das KDL-Team in Mannheim hat viel Zeit und Herzblut investiert, um den Lions einen tollen KDL zu präsentieren. Aber sie lassen sich nicht entmutigen und werden weiter alles daransetzen, einen interessanten und interaktiven Kongress auf die Beine zu stellen. „Wir wissen, dass sich viele Lions auf eine Präsenzveranstaltung gefreut haben und unser geplantes Rahmenprogramm hätte Sie sicherlich begeistert. Aber ein Gala-Abend oder get together bei eingeschränkter Teilnehmerzahl, aber mit Maske und Abstand, ohne Tanz und Begegnungen von Tisch zu Tisch, wäre sicherlich schwierig und vor allem spaßbefreit“, sagte Elke Schäfer.
Der Großteil der Arbeit ist erledigt. Das Programm und die Workshops stehen und werden auf der Homepage unter kdl2021.de laufend aktualisiert. Nicht nur die Workshops versprechen hochklassig zu werden, auch die Impulsvorträge von Keynote-Speaker Professor Dr. Nida Julian Rümelin und Professor Klaus Hurrelmann werden mit Spannung erwartet. Herr Nida-Rümelin ist Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Der 66-Jährige war zudem Kulturstaatsminister im ersten Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und der Europäischen Akademie der Wissenschaften, sowie Direktor am bayrischen Institut für digitale Transformation. Er ist Autor zahlreicher Bücher.
Dem LION Magazin und lions.de beantwortete Professor Nida Rümelin einige Fragen.
Herr Professor Rümelin, welchen Anteil nimmt Ihrer Ansicht nach Bildung ein, um ein erfolgreiches Leben zu führen?
Wenn man unter Bildung nicht lediglich die schulische Bildung versteht, sondern auch Persönlichkeits-und Charakterbildung, Empathie und Kooperationsfähigkeit, Tugenden wie Willenskraft und Verlässlichkeit, lebensweltliches Orientierungswissen und Urteilskraft, dann ist Bildung essentiell für ein gelungenes Leben.(Vgl. JNR Eine Philosophie humaner Bildung)
Bildung hängt häufig von der sozialen Herkunft ab. Glauben Sie, dass es diesbezüglich in Deutschland einmal eine Art Chancengleichheit geben wird?
Viele Bildungstheoretiker vertreten bis heute die Auffassung, dass der erleichterte Zugang zu Abitur und Studium der Chancengleichheit dient. Dies kann unterdessen als empirisch widerlegt gelten. Der Akademisierungstrend, einen immer höheren Anteil eines Jahrgangs studieren zu lassen und traditionelle Ausbildungsberufe zu akademisieren, hat die Chancen von Kindern aus bildungsfernen Milieus, auch die Chancen von Arbeiterkindern nicht erhöht, sondern vermindert. Chancengleichheit besteht nicht in den gleichen, akademischen Bildungsangeboten für alle, sondern in der Rücksichtnahme auf unterschiedliche Begabungen, Fähigkeiten und Interessen und der praktizierten Gleichwertigkeit akadmischer und nicht-akademischer Bildungswege.(Vgl. JNR Der Akademisierungwahn)
Unter der Corona-Pandemie gerät das deutsche Bildungssystem an seine Grenzen. Wird die junge Generation als „Corona-Jahrgang“ haften bleiben?
Es ist anzunehmen, dass nach dem Ende der Corona-Krise, sich ein starkes Bedürfnis nach Rückkehr zur Normalität zeigt. Die bisherigen Erfahrungen weisen darauf hin, dass sich auch die Wirtschaft rasch erholen wird. Was lange nachwirken wird, ist die hohe Verschuldung in Europa und Nordamerika, um die Maßnahmen ökonomisch und sozial abzufedern. Dies schränkt in den Folgejahren die staatliche Handlungsfähigkeit ein und könnte auch den Ausbau der Bildungs- und Kulturangebote behindern.
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